Lebensfreude beim Malen
August 2023. Unser neues Dauerangebot „Ich habe den Hut auf“ durfte Anfang Juli bei schönstem Wetter auf unserer Wiese starten.
Sobald die ersten erwartungsvollen Gesichter der Geschwisterkinder auf der Wiese zu sehen sind, wissen wir wieder einmal, dass sich all die Vorbereitungen mehr als gelohnt haben. Und so beginnt ein weiteres schönes Projekt, denn Dank der Christian Lell Stiftung für Mukoviszidose e.V. und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam wird es nicht nur bei einem Wochenende bleiben, sondern wir dürfen uns dieses und auch nächstes Jahr noch auf weitere Maltreffen freuen. Und hier passiert ja so viel mehr als einfach “nur Malen“.
Wer einmal dabei war, weiß sofort wovon wir sprechen, aber auch die Fotos verraten euch schon ein bisschen von der Magie, die an diesem schönen Ort entstehen kann.
Auch dieses Mal ist sie wieder da: die anfängliche Schüchternheit. Aber diese verfliegt bei den meisten Kindern schnell im Vertrauen spendenden Zuckerbaumkreis. Hier dürfen die Geschwisterkinder erst einmal auf der Wiese ankommen und sich untereinander ein bisschen kennenlernen und austauschen. So manch eines erzählt gleich offen von sich, seiner Familie und seinem erkrankten Geschwisterkind, andere möchten noch nicht viel erzählen und hören lieber zu. Genau dafür sind diese Runden und das Projekt da: ein offener, auffangender Raum, in dem vom Herzen weg erzählt werden darf, was einem gerade beschäftigt, in dem aber gewiss niemand gezwungen ist, etwas preiszugeben, das lieber noch nicht erzählt werden möchte. Einfach nur zu hören, wie es anderen geht, zu entdecken, dass es ihnen vielleicht ähnlich geht, was sie beschäftigt und wie sie damit umgehen, kann schon Berge versetzen und Mut für das eigene Leben geben.
Voller Lebensfreude und Tatkraft geht es los, denn die Kinder juckt es förmlich in den Fingern sich in die Malkittel zu stürzen, Pinsel zu schnappen und Leinwänden mit leuchtenden Acrylfarben neues Leben einzuhauchen. Gesagt, getan. Jedes Kind hat seine eigenen Vorstellungen, Ideen und Herangehensweisen, wie man in den zahlreichen unterschiedlichen Bildern am Sonntagnachmittag, bei der abschließenden Ausstellung und Präsentation vor den Eltern und Geschwisterkindern sehen kann. So viel Ausdruck, Mut, Freude, Ideenreichtum, Kreativität, Hingabe, Geduld und Raum für Kunst und Austausch, lässt die schöne Obstwiese leuchten. Zwischen den grünen Blättern und Halmen, bunten Blumen, summenden Insekten und der strahlenden Sonne finden wir jetzt wilde farbenfrohe Bilder, lautes Lachen aber auch vertrauliche zweisame Gespräche, erholsame Momente in der Hängematte, volle Bäuche vom leckeren Essen, Eintauchen in Abenteuerwelten, Abkühlung unter dem Rasensprenger und… was ist denn das? Was entsteht denn da am anderen Ende der Obstwiese? Da kann man jetzt plötzlich so komische Würfeldinger sehen. Wer mag, kann einmal vorbeifahren und sich wundern. Hier entsteht zusätzlich ein anderes Kunstprojekt, über welches wir euch allerdings dieses Mal noch nicht viel mehr verraten. Nur eines: Ihr dürft gespannt sein!
Nach diesen schönen Tagen wundert es niemanden, dass wir alle gerne noch länger geblieben wären. Aber wir dürfen uns zum Glück ja bereits jetzt auf das nächste Mal freuen.
Eure Esther Urban, Sozialarbeiterin & Künstlerin
